27.05.2018 Eröffnung der Lousberg-Ausstellung: "90 Millionen Jahre Geschichte - Die Entwicklung zum geologischen Denkmal"
Eine geologische Ausstellung über den Aachener Lousberg 27. Mai 2018 – 2. September 2018 Im Kerstenschen Pavillon (Belvedereallee 1, 52070 Aachen)
Offizielle Eröffnung: 27.05.2018, 11 Uhr
Wöchentliche Öffnungszeiten: Mittwoch und Samstag, 15-17 Uhr
Termine geologische Führungen: 27.05.2018, 12 Uhr 17.06.2018, 15.07.2018, 11 Uhr
Die jüngere Geschichte des Lousbergs mit der Umgestaltung zur Parkanlage im 19. Jahrhundert und die kulturelle Bedeutung rund um das Restaurant „Belvedere“ sind den meisten Aachenern wohl ein Begriff. Doch warum ragt der Aachener Hausberg eigentlich so markant über dem Aachener Talkessel hinaus? Wie kam es zu der Entstehung des Berges und warum sehen wir ihn so in seiner heutigen Form? All diese Aspekte und noch viele weitere thematisiert die neue Ausstellung der Lousberg Gesellschaft.
Es werden Themen aufgegriffen, die in geschichtlichen Zeiträumen weit über die jüngere Geschichte hinausgehen: Ein Zeitfenster von 90 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit waren besonders große Teile der Erdoberfläche von Meeren bedeckt und es herrschte ein warmes Klima. Man spricht vom Zeitalter der Oberkreide. Der Lousberg wird aus vier Schichthorizonten dieser erdgeschichtlichen Phase aufgebaut: Dem Hergenrather Ton, dem Aachener Sand, dem Vaalser Sand und dem Vetschauer Kalk. Diese vier Schichten zeigen unterschiedliche Charakteristika, da sie Zeugen der wechselnden Umweltbedingungen während ihrer Entstehung sind.
Die Schichtenfolge des Lousbergs allein würde den Lousberg nicht zu dem Berg machen, den wir heute sehen. Er ist ein Zeugenberg, das heißt, er ist der Überrest früherer, sehr harter Deckschichten, die sich ursprünglich über den ganzen Aachener Kessel erstreckten. Tektonische und erosive Prozesse haben ihm seine heutige Form gegeben. Doch auch heute ist sein Erscheinungsbild nicht unveränderlich. Externe Einflüsse wie Niederschlag, Wind und auch wir Menschen prägen nach wie vor sein Äußeres und können auch zu einer Gefährdung dieses schützenswerten Aachener Wahrzeichens führen.
Die Ausstellung zeigt somit das „Innerste“ des Lousbergs, die geologischen Schichten und ihre Besonderheiten. Dazu zählen auch die feuersteinführenden Kalksteine auf der Bergkuppe, durch deren Abbau in der Jungsteinzeit der Lousberg zum ältesten Industriedenkmal Nordrhein-Westfalens wurde. Oder auch die grundwasserstauende Eigenschaft der Hergenrather Tone, die zu zahlreichen Quellaustritten, beispielsweise im Müschpark, führen.
Und all das ist es, was dem Lousberg den Titel „geologisches Naturdenkmal“ einbrachte. Die geologische Ausstellung bietet einen Einblick in dieses Denkmal aus einer neuen – und gleichzeitig sehr alten – Perspektive. Mit Informationstafeln, Videomaterial inklusive Drohnenbefliegung und geologischen Spaziergängen werden die Inhalte veranschaulicht.
Die Idee zur Ausstellung und wesentliche Inhalte stammen von Prof. em. Roland Walter, einem profunden Kenner der historischen Geologie Aachens, und von Sibille Spiegel von der Lousberg Gesellschaft. Die Ausstellung wird realisiert vom Büro ahu AG, Aachen. Verantwortlich für die Inhalte sind Eva Stock M.Sc. und Dipl. Geol. Ulrich Lieser. Ermöglicht wurde die Ausstellung durch Spenden der ahu AG, der Lousberg Gesellschaft, der Bürgerstiftung Lebensraum Aachen und der Sparkassenstiftung.