Thermalwasser
Es stinkt, es schmeckt eklig - und doch ist es der größte natürliche Reichtum, über den die Stadt Aachen verfügt: ihr Thermalwasser. Ein bis zu 72°C heißes, salzig-schwefliges Mineralwasser.
Warum das ein Reichtum ist, ist nicht leicht zu verstehen, wenn am Elisenbrunnen der „Duft“ nach faulen Eiern in die Nase steigt. Gerade im Winter riecht es hier besonders stark. Doch sobald man etwas über die besondere geologische Situation, die zur Entstehung dieses besonderen Wassers führt, seine Eigenschaften, seine Nutzung bis hin zu 2.000 Jahren rückwärts, seinen Einfluss auf die Stadt erfährt, gerät man ins Staunen und stellt fest: Das ist etwas, was höchsten Respekt verdient. Und es stellt sich die Frage: Was tun wir heute damit?
Die Menge an Thermalwasser, die ohne jedes menschliche Zutun seit Tausenden von Jahren aus dem Aachener und Burtscheider Boden sickert, ist beträchtlich (ca. 3,5 Mio. Liter/ Tag), die Wärme ist ebenfalls enorm – ein Gratis-Geschenk der Natur. Das meiste davon landet derzeit ungenutzt im Abwasser. Die unaufhörlich schüttenden Quellen befinden sich mitten in der Innenstadt zwischen Dom und Hotmannspief sowie im Burtscheider Tal.
Eine Gruppe Aachener Bürgerinnen und Bürger, hat vor 16 Jahren ehrenamtlich damit begonnen, durch Aktionen, Ausstellungen, Führungen, Anregungen den Wert der Aachener Thermalquellen ins Bewusstsein zurückzuholen. Hieraus ergaben sich eine Vielzahl von Projekten, die unter dem Dach der Bürgerstiftung bearbeitet werden und die unter https://thermalquellen-aachen.de/ einsehbar sind. Über die App aachen 72° celsius kann die vielfältige Thermalwasservergangenheit in der Aachener Innenstadt in meinem Rundgang von 2 Stunden erlebt werden.
Der Fokus unserer Arbeit liegt derzeit darin, das Thermalwasser am Büchel und in Burtscheid wieder erlebbar zu machen.
Ein warmes Fußbad nach dem Einkaufsbummel genießen oder eintauchen ins Thermalfreibad im Burtscheider Kurpark? Das sind einige der Ideen, wie Thermalwasser wieder sichtbar und nutzbar gemacht werden könnte. Die Umgestaltungen am Büchel und die Erneuerung des Kur- und Rehastandortes sind Chancen, das Thermalwasser wieder stärker zu nutzen.
An Ideen, wie Thermalwasser sowohl in Burtscheid als auch am Büchel wieder sichtbar und erlebbar gemacht werden kann, mangelt es nicht. Für die Neugestaltung des Büchels gibt es den Vorschlag, das das Thermalwasser z.B. in einem Fußbad erlebbar zu machen. Eine Thermalbademöglichkeit auf dem Dach eines der dort neu zu errichtenden Gebäude ist eine weitere Idee. In Burtscheid soll durch die Bachoffenlegung an die historische Bedeutung des Thermalbadens im Kurviertel erinnert werden. Eine temporäre Thermalbadebrunnen in naturbelassenem Thermalwasser im Burtscheider Kurpark könnte nach Schweizer Vorbild aus Baden bei Zürich verwirklicht werden (s. Abb.).
Die App mit Augmented Reality Funktion finden Sie hier
Infos Thermalwasser
SuperSonntag 14.11.2018:
AN 11.11.2018:
"Geschichte des Wassers wird Lebendig"
AZ 29.09.2017:
AZ 06.06.2017:
"Gelder für die Quellen sprudeln"
AZ 03.06.2017:
"Die heißesten Quellen nördlich der Alpen"
AN 26.05.2017: