Partnerschaften im Sand
Das Projekt „Partnerschaften im Sand (PiS)“ bietet allen Bürger:innen die Möglichkeit, im Rahmen eines Kunst Events ihre fotografischen Portraits direkt auf eine lose Sandfläche zu drucken und diese mit Farbpigmenten individuell zu gestalten. Im Anschluss werden die Landschaften aus fragilen Sandporträts in einem kollektiven Akt aufgelöst und schließlich wieder zu dem, was sie zu Beginn waren: lose Sandkörner.
Dieser gemeinschaftliche Prozess fördert die Wertschätzung gegenüber dem stetigen Kreislauf von Entstehung und Auflösung, der für alle lebenden Organismen universell ist. Die Flüchtigkeit des Momentes wird konkret erfahrbar und erhebt Respekt und Gleichheit zwischen unterschiedlichen Menschen und Kulturen zu einer Selbstverständlichkeit.
Das Projekt des israelischen Künstlers Ira Marom trägt zur Realisierung der Stiftungsziele Kunst und Kultur sowie Bildung und Erziehung bei. Der partizipative Charakter ermöglicht eine Beteiligung unterschiedlicher Zielgruppen. Über die Kooperation mit dem Geschwister Scholl-Gymnasium Aachen wird das Projekt mit 400 Schüler:innen umgesetzt.
„Wir unterstützen dieses Kunst-Projekt gerne, weil sich hier junge Menschen kreativ ausdrücken und gleichzeitig mit dem Thema Vergänglichkeit (Auflösung der Kunstwerke) auseinandersetzen können“, sagt Ursula Tiebel, Mitglied im Vorstand, die die Kooperation initiiert hat. Die finanzielle Unterstützung für das Projekt kommt aus dem Fonds auf Augenhöhe der GLS Bank.
Digitales wird analog: Entstehung der Sandporträts
Im Vorfeld senden die Teilnehmer:innen ihre Fotoporträts per E-Mail zu oder lassen sich direkt vor Ort fotografieren. Die digitalen Aufnahmen werden dann mit Hilfe des sand-Madia Druckverfahrens als unifizierte Tonerflächen auf einer Trägerfolie ausgegeben. Die Teilnehmer:innen übertragen diese Ausdrucke selbst auf eine gepresste Sandoberfläche und verwandeln damit Pixel in Sandkörner.
Ein größeres Ganzes: Integration und Präsentation der Sandpoträts
Aus vielen individuellen Sandporträts entsteht nach und nach eine ganze Bildlandschaft. Die Teilnehmer:innen fügen ihre Selbstporträts aus Sand persönlich in die Landschaft ein und werden Teil eines gemeinschaftlichen Gesamtwerkes. Die Landschaft entsteht entweder auf einem Steg aus Holzpaletten oder auf einem beweglichen Förderband. Je nach gewählter Fläche ist die gleichzeitige Präsentation von zu 1000 Sandbildern möglich.
Und am Ende die Gleichheit: Auflösung und Nachbetrachtung
Für das PiS-Projekt ist der Auflösungsprozess der Sandporträts genauso wichtig wie deren Entstehung. Durch den kollektiven Akt der Dekonstruktion wächst die Erkenntnis, dass nur das Vergängliche wertvoll ist. Die Flüchtigkeit des Daseins wird im kreativen Prozess als Qualität zelebriert
Eine gemeinsame Reise: gesellschaftlicher Wert des PiS-Projektes
Sandporträts sind von Natur aus fragil. Damit repräsentieren sie den flüchtigen Charakter unseres Daseins als eine Eigenschaft, die uns alle verbindet. Gleichzeitig fördert der Entstehungsprozess der Porträtlandschaft unsere Fähigkeit als Menschenfamilie ein Gesamtwerk zu erschaffen. Individuelle Kreativität wird so innerhalb der Geborgenheit einer Gemeinschaft erfahrbar.
Die PiS-Projekte sollen Orte der Reflexion sein. Sie sind eine Plattform für alle, die sich in einem wertungsfreien Raum ausdrücken und einbringen möchten. Das gemeinsame Tun stärkt unser soziales Miteinander, fördert die Wertschätzung für das Leben und lässt uns erkennen, was uns im Kern unseres Daseins alle gleich und doch einzigartig sein lässt.