Mitten in Aachen ist auf Initiative der Bürgerstiftung Lebensraum Aachen einen neuen Raum entstanden, der „Platz für Demokratie“. Gestaltet werden die Sitzbuchstaben für diesen Ort durch den Aachener Künstler Sebastian Schmidt.

Das Projekt ist Teil der ZwischenZeit am Büchel ZZAB (zzab.de). Die Fläche des ehemaligen Parkhauses am Büchel 43 der städtischen Entwicklungsgesellschaft Aachen (SEGA) wird für eine Zwischennutzung zur Verfügung gestellt und so hergerichtet und gestaltet, dass zahlreiche Initiativen hier Formate und Veranstaltungen durchführen können.

Auf der Fläche der ZwischenZeit am Büchel wurden die 18 Lettern dieses Begriffs in einem weiten Bogen aufgestellt – denn schließlich soll der Ort/Raum zum Verweilen und Debattieren, zum Dialog, einem wesentlichen Element der Demokratie, einladen.

Die Zivilgesellschaft stärkt durch ihre Aktivitäten unsere Demokratie.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lädt Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich ein, nicht nur auf die repräsentative Struktur der Demokratie zu vertrauen, sondern Aktivitäten der Zivilgesellschaft zu organisieren.

Diesen Zielen dient auch die Schaffung eines „Platzes für Demokratie“ in Aachen.

Dieser soll den Wert unserer demokratischen Staatsform in der Bevölkerung stärken.
Eine lebendig-kreative Auseinandersetzung mit den Grundlagen unseres Zusammenlebens wird möglich.

Alles dient einer Antwort auf die Frage:„Was bedeutet uns unsere Demokratie wirklich?“

Der „Platz für Demokratie (PfD)“ ist ein offenes Konzept und gerne bereit für alle Veranstaltungsformate, die der Demokratie nützen. Dazu gehören selbstverständlich der Austausch von Menschen - sehr gerne auch solcher mit unterschiedlichen Meinungen (um aus den Blasen herauszukommen) -, Vorträge, Veranstaltungen mit Musik, Tanz und Theater, Talkshows, Interviews, Veröffentlichungen, Rezitationen - einfach alle denkbaren und umsetzbaren Formate, die zum Ziel haben, Demokratie zu stärken, Vielfalt zu zelebrieren und Menschenwürde zu thematisieren.

Der Bürgerrat gehört hinein, "Aachen spricht" als Erweiterung von "Brand spricht" ebenso.
Kooperationen und Netzwerkbildung sind ausdrücklich erwünscht.

Im Jahr 2023 fanden 3 Veranstaltungen auf dem Platz für Demokratie statt:

08.05.2023: „Legal – Legitim – Protest“ im Rahmen der „Woche der Meinungsfreiheit“
Aus Anlass der Räumung des Dorfes Lützerath durch die Aachener Polizei kurz zuvor diskutierten der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach, die Klimaaktivistin „Zora“ und der Journalist Bernd Müllender unter der Moderation von Norbert Greuel
Der Musiker Hermann Schenkelberg brachte seine Akkordeonmusik ein.
Die Lokalzeit des WDR-Fernsehens berichtete mit einem ausführlichen Beitrag über die Veranstaltung.

23.05.2023: „Unantastbar?“ 
Ist die Würde des Menschen tatsächlich unantastbar? Es sprachen oder wurden interviewt:
 - „Niedriglohnsektor“: Ralph Woelk, DGB-Vorsitzender Aachen 
- „Obdachlosigkeit“: Prof. Markus Baum, KatHo
- „Menschenwürde und Geflüchtete?“ Susanne Bücken, Café Zuflucht
- „Pflegebereich“: Prof. Manfred Borutta, Katho
Moderation: Norbert Greuel
Musik: Werner Weber, Gitarre, und Jupp Ebert, Gesang spielten Bluesmusik

21.09.2023: „Vorteile für alle durch Migration“
Dass Menschen, die aus ihrem Heimatland nach Europa und Deutschland fliehen, Vorteile durch ihren Aufenthalt in unserem Land haben, liegt auf der Hand.
Wir stellten die Frage, welche Vorteile auch wir als einheimische Bevölkerung durch die Anwesenheit der geflüchteten Menschen haben.
Im Ergebnis stellten wir gemeinsam fest, dass wir alle, ob einheimische oder geflüchtete Menschen, Vorteile dadurch haben, dass es Zuwanderung gibt.

• Irm Geupel, Margarete Ragab, Siham Salim und Ilham Alhewdry berichteten über das Projekt zugunsten geflüchteter Frauen.
• Irena aus der Ukraine berichtete über ihre Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat und die Aufnahme in Aachen.
• Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann, KatHo, berichtete über seine Forschungen zur Integration.
• Raquel Barros, Diakonie, leitet die „Werkstatt der Kulturen“ und betonte die Vorteile der Vielfalt.
• Moderation: Norbert Greuel
  Musik: Andrii Timoshenko, Ukraine, sang Lieder zur Gitarre
  Arezoo Rezvani, Iran, musizierte auf der Santur (iranisches Saiteninstrument)

Jede der drei Veranstaltungen fand ca. 30-50 Besucher:innen. Mit dieser Resonanz können wir nicht zufrieden sein. Die allgemeine Öffentlichkeit war angesprochen. Beworben wurden die Veranstaltungen mittels der Tageszeitung, social media und z.T. durch Plakate.
Aufgrund der Berichterstattung in den Medien wurden die Projektziele z.T. erreicht. Das wichtigste Ziel lautet „Stärkung der Demokratie“. 

Überaus positiv muss die Resonanz durch die teilnehmenden Personen bewertet werden. Es gab fast ausschließlich sehr positive Rückmeldungen hinsichtlich der Auswahl der auftretenden Personen, der Organisation und der Moderation durch die teilnehmenden Personen.  Fazit: Drei gute Veranstaltungen, die mehr Publikum verdient gehabt hätten. An diesem Thema werden wir weiterhin arbeiten.