Völkerverständigung
Das Stiftungsziel Völkerverständigung erhält in den letzten Jahren eine wachsende Bedeutung.
Nachdem zu Beginn der 90er-Jahre die Hoffnung gewachsen war, dass nach dem Ende der Blockbildung und des Kalten Krieges Frieden eine lange Phase des Friedens beginnen könnte, geschah es sehr schnell, dass erneut Kriege aufflammten, z.B. auf europäischem Boden in ehemaligen Jugoslawien, der Nahe und Mittlere Osten wurde zum weltweit bedeutendsten Krisen- und Kriegsgebiet. Friedenspolitik und Völkerverständigung wurden zu wichtigen Aufgaben.
Die rasante Ausweitung weltweiter Fluchtbewegungen – heute sind ca. 70 Millionen Menschen auf der Flucht – in den letzten Jahren machen deutlich, dass mit der Globalisierung nicht nur Chancen einhergehen, sondern auch Gefahren, dass die Ungleichheit weltweit wächst und sich zahlreiche Menschen nicht mehr mit den z.T. ausbeuterischen postkolonialen Bedingungen ihrer Heimat zufrieden geben wollen und/oder aufgrund von Krieg, Verwüstung und zunehmend auch wegen der von durch den Klimawandel bedingten Verschlechterungen der Lebensbedingungen ihre Heimat verlassen oder verlassen müssen.
Die „Flüchtlingskrise“ seit 2015, die eigentlich eine Gerechtigkeitskrise war und ist, hat uns diese Themen näher gebracht. Mit dem Projekt „Willkommen“ hat die Bürgerstiftung darauf reagiert.
2014 haben wir den 70. Jahrestag der Befreiung Aachens von der nationalsozialistischen Diktatur gefeiert.
Frieden und Völkerverständigung meinen mehr als die Abwesenheit von Krieg. Angesichts des Anwachsens von Nationalismus und Rechtspopulismus in Deutschland, Europa und der Welt müssen wir uns in diesem Zusammenhang Fragen stellen und Antworten darauf finden:
- Was können wir tun, um das Miteinander und die verbindenden Kräfte in der Gesellschaft im Inneren zu stärken?
- Was können wir tun, um zu Kommunikationsformen zu gelangen, die sich auf Fakten stützen und andere Menschen mit anderen Meinungen respektieren?
- Was können wir tun, um im zwischenstaatlichen Bereich militärische Lösungen durch zivile Sicherheits-Anstrengungen zu ersetzen?
- Welche Beiträge können wir leisten, um das Auseinanderdriften der gesellschaftlichen Gruppen zu verhindern und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beizutragen?
- Welche Beiträge können wir leisten, um den Waffenexport zu reduzieren?
- Welche Beiträge können wir leisten, um grenzüberschreitend gegenseitiges Kennenlernen und friedliche Kooperationen zu ermöglichen?
Wenn Sie in diesen Zusammenhängen Projektideen einbringen möchten, sind Sie in der Bürgerstiftung herzlich willkommen!
Sie müssen nicht ein fertiges Konzept in der Tasche haben. Kommen Sie mit vagen Ideen und Energie auf uns zu, gemeinsam können wir Ihre Vorstellungen weiterentwickeln!