„Man kann aus einer Patenschaft sehr viel mitnehmen“, erzählt Jamal (Name auf Wunsch verändert) aus Guinea. Er fühlt sich mit seiner Patin Monika Wierich-Saadi wie mit einer Mutter. Die Patin erwidert auf meine Frage hin, was beide Seiten aus einer Patenschaft ziehen, dass sie sehr viel Respekt und Bewunderung für Jamal empfindet. „Er hat sich durchgebissen und schon in vielen Bereichen positiven Anschluss gefunden.“
Das Patengespann lernte sich im Februar 2016 kennen, als Jamals Sozialpädagogin seine Anfrage nach einer Patin oder einem Paten weiterleitete und Monika Wierich-Saadi darauf antwortete.
Seitdem hat sich eine enge Beziehung zwischen den beiden entwickelt. Jamal ist gut in die Familie integriert und es tut gut, Menschen zu haben, die immer dabei sind und mitkämpfen. „Ich hoffe, es geht noch weiter!“, sagt er.
Jamal scheint sich schon gut einzufinden, er absolvierte bereits erfolgreich Praktika, zum Beispiel im Kindergarten, und macht im Moment eine Ausbildung.
Gemeinsam unternahmen Patin und Patensohn schon eine Menge: viel Kultur wurde ausprobiert, gemeinsam besuchten sie Feste, Veranstaltungen Museen und ein Konzert. Aber auch ins Krankenhaus begleitete die Patin den jungen Mann und unterstützte bei Behördenangelegenheiten, Wohnungs- und Ausbildungssuche. Der Identitätsnachweis bereitet Jamal große Probleme, denn er hat keinen Pass.
„Viele haben keine Ahnung, was für Schwierigkeiten sie erwarten, wenn sie hier im Ankunftsland ankommen“, erzählt die Patin. Na klar, der Ämter und Behördendschungel ist unglaublich. Da hilft es sehr, wenn man einen Einheimischen an der Seite hat. Bei Jamal und Monika Wierich-Saadi hat es wohl einfach gepasst!