Anlass

70 Jahre Grundgesetz und Demokratie haben in Deutschland zum gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt beigetragen und materielle und ideelle Errungenschaften bewirkt. Das hat die meisten Bürger vom Wert der Demokratie überzeugt. Für die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen Anlass genug, einen Schülerwettbewerb auszuschreiben und Schülerinnen und Schüler zur Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Demokratie in unserer Region zu motivieren.

 

Die Ziele des Wettbewerbs

Historisch betrachtet mussten demokratische Freiheits-, Gleichheits- und Schutzrechte gegen Widerstände der jeweiligen Machthaber erkämpft werden. Diese Entwicklung ist allen Demokratien der Welt gemeinsam. Sie entstanden aus einer Situation, in der das Volk unfrei war und unterdrückt wurde, und sie mussten, einmal errungen, immer wieder gegen staatliche Übergriffe sowie demokratiefeindliche Gruppen, Stimmungen und Bewegungen verteidigt werden.

Demokratische Grundrechte und Errungenschaften sind deshalb nur dann gesichert, wenn sie den Bürgerinnen und Bürgern als Werte wichtig sind. Wie gerade die deutsche Geschichte zeigt, ist Demokratie nicht selbstverständlich, sondern immer in Gefahr, sich selbst abzuschaffen, wenn demokratiefeindliche Parteien in demokratischen Wahlen Mehrheiten erreichen.

 

Die Aufgabe

Der Schülerwettbewerb soll Demokratie als Wert bewusst machen, für den es sich einzusetzen lohnt. Aufgabe der beteiligten Klassen, Kurse oder Schülergruppen war, das Portrait einer Person zu erstellen, die sich in Aachen und der Region im 19.bis Mitte des 20 Jahrhunderts für die Demokratie eingesetzt hat. Der lokale Bezug führt den Schülern vor Augen, dass es in der Vergangenheit auch in Aachen Menschen gegeben hat, die Initiativen zur demokratischen Umgestaltung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft angestoßen haben und dafür auch Nachteile und Opfer auf sich genommen haben. Das Ziel des Schülerwettbewerbs ist es, durch die Auseinandersetzung mit solchen Menschen sensibilisiert zu werden, sich für die demokratischen Errungenschaften einzusetzen.

 

Teilnahme und Portraits

Am Wettbewerb haben sich 160 Schülerinnen und Schüler aus acht Schulen der Sekundarstufen I und II beteiligt, die insgesamt 36 Portraits zu folgenden Personen erstellt haben:

Maria Blum, Anna Braun-Sittarz, Maria Isabella d’Harscamp, Clara Fey, Johanna Gillet-Wagner, David Hansemann, Luise Hensel, Fredy Hirsch, Johannes Höver, Hildegard Hopmann, Gerta Krabbel, Adam Kuckhoff, Pauline von Mallinckrodt, Luise Mössinger-Schiffgens, Matthias Moll, Franz Oppenhoff , Paul Julius Reuter,  Auguste von Sartorius,  Franziska von Schervier, Maria Schmitz, Barthold Suermondt, Clara Timmermann, Emmi Welter

Keine dieser Personen hat sich für alle Aspekte von Demokratie, für Freiheits- und Gleichheitsrechte und gesellschaftliche sowie politische Teilhabe eingesetzt. Aber in der Summe haben sie wesentlich zu einer demokratischen Gesellschafts- und Lebensform in unserer Region beigetragen - die einen geleitet durch ihren katholischen Glauben, die anderen durch eine wirtschaftsliberale Gesinnung und weitere durch ihr sozialistisches und gewerkschaftliches Engagement. Allen gemeinsam ist die Haltung, Verantwortung für das Gemeinwesen zu übernehmen, in dem man lebt.

Die ausgearbeiteten Portraits der Preisträger finden sie in der linken Spalte!

 

Dank

Besonderer Dank gilt Frau Tiedeken vom Stadtarchiv Aachen für die Beratung und Begleitung der Schülerinnen und Schüler bei ihrer Recherche, Herrn Thelen vom Zeitungsverlag Aachen, der als Jurymitglied ganz wesentlich an der Auswahl der Preisträger beteiligt war, und Frau Dahmen aus dem Fachbereich „Kunst“, die als Mitglied der Jury die Bewertung der Gestaltungsaufgaben übernommen hat. Besonderer Dank allen Lehrkräften, die die Schüler*innen für die Teilnahme am Wettbewerb haben begeistern können.